Zurück auf Start Mit dem Fahrrad durch die Uckermark und den Barnim

12. - 19.8.2023
 
DLFF-Logo Aktivierte DLFF-Gebiete (Karten © BfN) Nach dem ich für die Fahrradtouren vor 4 Wochen jeweils Templin als Startpunkt nutze, wählte ich diesmal Joachimsthal als Ausgangspunkt. Der kleine Bahnhof Joachimsthal, Endstation der Linie RB66 ab Eberswalde, ist per Zug von Berlin aus in knapp 1½ Stunden zu erreichen. Daher nutzte ich wieder diese bequeme Form der Anreise. Als Quartier hatte ich mir dieses Ferienhaus gesichert.
 
Die jeweils angesteuerten DLFF-Gebiete bildeten zwar vom Amateurfunk her gesehen lohnende Ziele. Jedoch waren sie nicht der Hauptgrund für die täglichen Touren. Vielmehr wollte ich Gegenden aufsuchen, die ich bisher noch nicht kannte.
 
Burgruine Grimnitz © COTA Group Burgruine Grimnitz In Grimnitz befindet sich die Burgruine Grimnitz (DL-04035, BRB-040), die für das COTA-Programm zählt. Von der 1247 erbauten Askanierburg existieren aber nur noch ein paar Mauerreste und einige Kellergewölbe. Diese liegen alle auf einem Privatgelände, dass nur an wenigen Tagen im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Von der Seeseite aus und vom Eingang aus kann man sie sehen. Da ich jedoch nicht von der weniger als 1 km entfernt liegenden Ferienwohnung aus funkte, blieb dessen Aktivierung aus.
 
DLFF-0374 Grumsiner Forst/Redernswalde (12.8.2023) nach oben
 
Grumsiner Forst/Redernswalde © BfN Die Ferienwohnung liegt nur 100 m vom Grimnitzsee entfernt. Unweit des gegenüber liegenden Ufers erstreckt sich das ≈62 km² große Naturschutzgebiet Grumsiner Forst/Redernswalde DLFF-0374. Es umfasst unter anderem den zum Welterbe der UNESCO gehörenden Grumsiner Forst. Diese Kernzone mit einem ausgedehnten Buchenwald ist als Totalreservat ausgewiesen.
 
Dovinsee Steinerner Hinweispfahl Ich fuhr ich auf Landstraße L239 Richtung Glambeck westlich des Grimnitzsees entlang. Kurz hinter dem Forsthaus Bärendickte beginnt das Naturschutzgebiet. Nach 6 km bog ich am Dovinsee auf einen breiten Forstweg ab, der laut dem alten Hinweispfahl bis Grumsin führt. Die Autobahn A11 überquerend erreichte ich nach weiteren 6 km eine kleine Straße, die auf der Landkarte die Bezeichnung K7346 trägt. Sie führt nach Norden bis Altkünkendorf. Ich schlug jedoch die entgegengesetzten Richtung ein. Nach ziemlich genau 1,0 km zweigt rechts ein Weg ab, über den man nach 250 m eine Löschwasserentnahmestelle am Großen Grumsinsee erreicht.
 
Großer Grumsinsee Station in DLFF-0374 Eine der hier stehenden Bänke nutzte ich für den Aufbau der Station. Da es in passender Entfernung keine Pfähle oder Bäume gab, befestigte ich den Mast am Lenker des Fahrrads. Während einer kurzen Phase, in der Nieselregen fiel, schaltete ich die Station ab, deckte sie zu und ging mir die Beine vertreten.
 
Kurz bevor ich die Station abbaute, traf in einem schicken Oldtimer ein frisch vermähltes Ehepaar ein. Während die beiden auf der direkt am See stehenden Bank saßen und ein Picknick verzehrten, unterhielt ich mich mit dem Fahrer, der neugierig nähergekommen war. Er konnte etwa mit dem Begriff Funkamateur anfangen, da er selbst einen kannte. Nur wunderte er sich, dass ich nicht von einer Wohnung aus funkte. Nachdem ich ihm die Vorzüge dieses Ortes geschildert hatte, schien er zufrieden und wandte sich wieder dem Brautpaar zu.
 
Nach 3¾ Stunden baute ich die Station wieder ab. Auf 20, 30 und 40 m konnte ich insgesamt 41 Stationen aus ganz Europa erreichen. Auf 15 und 17 m kam kein QSO zustande.
 
Für den Rückweg nutzte ich die bereits bekannte Straße, die ab der Abzweigung K6016 heißt. Sie führt über Neugrimnitz nach Althüttendorf. Das Naturschutzgebiet endet in südlicher Richtung bereits kurz vor Neugrimnitz. Ein zumindest für eine Fahrt mit dem Fahrrad bessere Alternative als die Landstraße L220 ist bis Joachimsthal der am Grimnitzsee entlang führende asphaltierte Fahrradweg. Ihn erreicht man, wenn man nach der Ortseinfahrt von Althüttendorf nach rechts in die "Wiesenweg" bezeichnete Straße abbiegt. Dann kann man den bequemen Radweg nicht verfehlen. Nach weiteren 7,8 km und insgesamt etwas mehr als 23 km erreichte ich wieder die Ferienwohnung.
 
DLFF-0647 Fischteiche Blumberger Mühle (13.8.2023, Teil 1) nach oben
 
Fischteiche Blumberger Mühle © BfN Nordöstlich von Joachimsthal liegt das ≈3 km² große Naturschutzgebiet Fischteiche Blumberger Mühle DLFF-0647 Es umfasst die Blumberger Fischteiche, die Blumberger Mühle und den Bereich der Welse bis zum Wolletzsee. Für den Hinweg nutzte ich anfangs wieder die Landstraße L239 bis Glambeck, die westlich am Grimnitzsee vorbei führt.
 
In Glambeck bog ich in Richtung Autobahn A11 ab. Auf dem Weg zur dort vorhandenen Unterführung liegt die laut eigenen Angaben 1. Fahrradkirche (nebst Kirchenklause) Brandenburgs. Danach gibt es einen asphaltierten Fahrradweg durch den Wald und später eine kleine Straße bis Wolletz. In Wolletz biegt hinter der Feuerwehr nach rechts die Straße "Zur Welse" ab, die kurz danach zu einem bequemen Fahrradweg wird. Dieser führt direkt zur Blumberger Mühle, die ich nach 18 km erreichte.
 
Panorama - Fischteiche Blumberger Mühle
 
Station in DLFF-0647 An diesem Knotenpunkt der 3 Fahrradrouten nach Prenzlau, Angermünde und Templin gibt es hier einen Unterstand mit Bänken und einem Tisch. Den Mast befestigte ich diesmal an einem der davor stehenden Fahrradständer. Als einer der Abspannpunkte für die Antenne diente der Wegweiser, sodass sich der Draht mühelos unterfahren ließ. Der anderen Antennenzweig spannte ich wie gewohnt mit einem Hering nahe des Wegs ab. Innerhalb von 3 Stunden gelangen auf 20, 30 und 40 m insgesamt 29 Verbindungen zu Europastationen, wobei der Hauptteil auf 30 und 40 m entfiel.
 
Anmerkung: Die Wege abseits der 3 Fahrradwege sind gesperrt, was die mehrmals dort entlangfahrenden Fischer scheinbar auch kontrollieren.
Für die Weiterfahrt nutzte ich den Weg zwischen den Fischteichen, der bis Görlsdorf führt. Dort angekommen steuerte ich über die K7347 und die Landstraße L239 das nächste für diesen Tag vorgesehene Gebiet an. Die Strecke bis dorthin beträgt 9 km.
 
DLFF-0715 Naturentwicklungsgebiet Redernswalde (13.8.2023, Teil 2) nach oben
 
Naturentwicklungsgebiet Redernswalde © BfN Kurz vor der Autobahn A11 liegt nördlich des Naturschutzgebiets Grumsiner Forst/Redernswalde (DLFF-0374) das ≈3 km² große NSG Naturentwicklungsgebiet Redernswalde DLFF-0715. Ich nutzte den ersten Weg, den man als solchen bezeichnen konnte, um in Richtung Redernswalder See zu gelangen. Je näher ich dem See kam, desto schwerer waren die Wege passierbar. Am Ende blieb mir nur übrig, das Fahrrad zu schieben.
 
Station in DLFF-0715 Doch ich erreichte hier eine Lichtung, die durch umgestürzte Buchen entstanden war. Den Mast befestigte ich an einer großen Wurzel. Als Stationstisch diente einer der dicken Buchenstämme. So gelangen innerhalb von 2½ Stunden auf 20, 30 und 40 m insgesamt 23 QSOs.
 
Der Restweg durchs Naturentwicklungsgebiet war auf dem hier vorhandenen Waldweg schnell geschafft. Für den 13 km langen Rückweg nutzte ich die Landstraße L239 über Glambeck bis Joachimsthal.
 
DLFF-0406 Poratzer Moränenlandschaft (14.8.2023) nach oben
 
Poratzer Moränenlandschaft © BfN Nördlich von Joachimsthal liegt um den namensgebenden Ort Poratz das ≈39 km² große Naturschutzgebiet Poratzer Moränenlandschaft DLFF-0406. Anzumerken ist, dass Poratz selbst nicht dazu zählt. Am Ortsausgang von Joachimsthal zweigt von der nach Glambeck führenden Landstraße L239 die kaum befahrene Straße K6017 nach Parlow ab. Das Stück bis Parlow ist asphaltiert. Den kleinen Ort durchquerend erreichte ich über eine an den Seiten relativ gut befahrbare Kopfsteinpflasterstraße den aus zwei Häusern bestehenden Ort Schmelze. Diese Straße führt noch ein Stück in den Wald hinein, wechselt dann jedoch auf einen besser befahrbaren Forstweg.
 
Ich wollte zuerst an das Ufer des Kleinen Prüßnicksees, auch wenn dieses, wie der See selbst, nicht zum Naturschutzgebiet zählt. Doch den von einem Weg über die Wiese abzweigenden Weg entdeckte ich nicht und landete statt dessen in Luisenau. Das sich zum See erstreckende Gelände hat zwar ein eigenes Ortseingangsschild, ist jedoch Privatgelände. Daher fuhr ich die dort endende Schotterstraße zuerst ein Stück nach Norden und dann im Wald zurück zu der Wiese, an der ich die Suche nach einem Uferzugang 4,2 km vorher begann.
 
Panorama - Moränenlandschaft nördlich des Kleinen Prüßnicksees
 
Station in DLFF-0406 Dort ließ ich mich auf der Wiese nahe des Wegs nieder und baute hier die Station auf. Im Schatten einiger großer Eichen erreichte ich in 3 Stunden 45 Verbindungen zu Stationen in Europa. Wieder verteilten sich die QSOs auf 20, 30 und 40 m, wobei 30 m das ergiebigste Band war. CQ-Rufe auf 17 und 15 m blieben unbeantwortet.
 
Für den 10,5 km langen Rückweg nutzte ich die bereits von der Hinfahrt bekannten Straßen. Diesmal hielt ich jedoch kurz vor Schmelze an, um doch noch an das Ufer des Kleinen Prüßnicksees zu gelangen. Auf der anderen Seeseite konnte ich den Bootssteg in der Nähe von Luisenau sehen.
 
Panorama - Kleiner Prüßnicksee
 
Kleine Anmerkung: In Parlow gibt es an der südlichen Ausfahrtsstraße einen als "Getränkeladen" bezeichneten Verkaufsstand. Dort kann man saisonabhängig frisches Gemüse kaufen. Ich packte den für eine große Flasche Apfelsaft gewünschten Betrag samt Trinkgeld in die Kasse des Vertrauen. Die Flasche war bei 28 °C unverzüglich leer - echt lecker. Die leere Flasche ließ ich gleich da.
 
DLFF-0515 Kienhorst/Köllnseen/Eichheide (15.8.2023) nach oben
 
Kienhorst/Köllnseen/Eichheide © BfN Direkt vor den Toren Joachimsthals erstreckt sich nahe des Werbellinsees das ≈50 km² große Naturschutzgebiet Kienhorst/Köllnseen/Eichheide DLFF-0515.
 
Laut morgendlichem Wetterbericht sollte am frühen Nachmittag eine Gewitterfront durchziehen. Deshalb wählte ich einen möglichst schnellen Weg zum vorher ausgewählten Bereich im Naturschutzgebiet. Und dieser war die 13,8 km lange Strecke auf der Landstraße L220. Diese Straße besitzt einen separaten Fahrradweg und man kann sehr schnell fahren. Lediglich in dem Bereich, in dem der Fahrradweg zuerst den 20 m hohen Hang hinauf und dann oben entlang führte, wich ich auf die Straße aus.
 
Jagdschloss Hubertusstock © COTA Group Am Rand des Naturschutzgebiets liegt das zum COTA-Programm zählende Jagdschloss Hubertusstock (DL-04052, BRB-057). Das nicht zum DLFF-Gebiet gehörende Gelände ist jedoch, wie seit seinem Bau vor 174 Jahren, nur ausgewählten Personenkreisen zugänglich. Vom vergitterten Eingangstor kann man lediglich einen kleinen Blick darauf werfen.
 
Station in DLFF-0515 Ich baute die Station an dem Unterstand hier auf. Dieser liegt 1,15 km vom Jagdschloss entfernt, sodass ich die Aktivität nicht auch für das COTA-Programm anrechnen konnte. Innerhalb von 1½ Stunden erreichte ich auf 20, 30 und 40 m insgesamt 50 Verbindungen zu Stationen in ganz Europa.
 
Der Rückweg durch den Wald war zwar nur 9,5 km lang, dauerte aber etwas länger als der Hinweg. Trotzdem kam ich vor dem Termin des angekündigten Gewitters wieder in der Ferienwohnung an. Zu meiner Überraschung war im Wetterbericht keine Rede mehr von einem Gewitter. Selbst ein kleiner Schauer blieb aus.
 
DLFF-0847 Melzower Forst (16.8.2023) nach oben
 
Melzower Forst © BfN Nördlich der Autobahnabfahrt Pfingstberg erstreckt sich auf etwa 10 km auf beiden Seiten der Autobahn A11 das ≈28 km² große Naturschutzgebiet Melzower Forst DLFF-0847.
 
Da mir die Strecke von Joachimsthal aus für eine Fahrradtour zu lang war, nutzte ich diesmal den Zug und wanderte den Rest. Die Fahrt von Joachimsthal bis Wilmerdorf dauert mit einmal Umsteigen in Britz noch nicht einmal 1 Stunde. Der südlichste Zipfel des Naturschutzgebiets liegt nur 300 m vom Bahnhof entfernt. Zuerst steuerte ich auf Waldwegen den Jakobsdorfer See an.
 
Panorama - Jakobsdorfer See
 
Station in DLFF-0847 Doch an seinem gegenüberliegenden Ufer führt in etwa 600 m Entfernung hinter ein paar Bäumen die Autobahn vorbei. Diesem Dauergeräuschpegel wollte ich beim Funken nicht längere Zeit ausgesetzt sein. Daher ging ich den Weg ein Stück zurück und fand hier eine geeignete Stelle. Die Autobahn war zwar immer noch zu hören, doch an dieser Stelle nur noch leise.
 
Den Mast steckte ich in einen Haufen alter Äste. Eine von Fällarbeiten noch zurückgebliebene dicke Holzscheibe diente als Stationstisch und Sitz. Innerhalb von 3¼ Stunden kamen 44 Verbindungen auf 20, 30 und 40 m mit europäischen Stationen zustande. Für den nur 2,3 km langen Rückweg zum Bahnhof Wilmerdorf nutzte ich denselben Weg.
 
DLFF-0709 Buckowseerinne (17.8.2023) nach oben
 
Buckowseerinne © BfN Südlich von Joachimsthal liegt das ≈5 km² große Naturschutzgebiet Buckowseerinne DLFF-0709. Es umfasst eine Reihe kleinerer und größerer Seen. Wenn ich auf der Webseite der Schutzgebiete in Deutschland richtig gezählt habe, sind es 26. Im Westen liegt der namensgebende Große Buckowsee, im Osten der Britzer See.
 
Für den Hinweg nutzte ich bis Altenhof die Landstraße L238. Außerhalb der Ortschaften muss man als Fahrradfahrer auf die erstaunlich viel befahrene Straße ausweichen, da es keinen separaten Fahrradweg gibt. Von Altenhof bis Buckow gibt es zum Glück einen begleitenden Fahrradweg, denn dieser Abschnitt der L238 führt zur Auffahrt Werbellin der Autobahn A11 und wird entsprechend viel befahren.
 
Panorama - Bültenpfuhl
 
Station in DLFF-0709 Ins Naturschutzgebiet gelangt man entweder durch den Ort Buckow und dann über einen Feldweg oder nach Buckow beim scharfen Rechtsknick der L239 über einen breiten Schotterweg. Über beide Wege kommt man unter anderem zum Bültenpfuhl. In Sichtweite zu diesem steht an einer Wegkreuzung hier eine Sitzbank, die geradezu zum Verweilen einlädt. Den Mast befestigte ich am Wegweiser. Die Antennendrähte spannte ich über die Wege hinweg zu einem großen Busch und zu einer alten Weide ab.
 
Schon bei der Anfahrt hatte ich die vielen Elektrozäune um die sattgrünen Weiden gesehen. An das Knacken im 2-s-Takt hatte ich mich schnell gewöhnt. Doch der allgemein vorhandene Rauschteppich schien stärker zu sein als die Tage zuvor. Kleiner Hinweis: Damit die AGC des Transceivers nicht bei jedem Knack nachregelt und somit leise Stationen unhörbar macht, deaktivierte ich sie einfach. In 2 Stunden gelangen auf 20, 30 und 40 m insgesamt nur 7 QSOs zu Europastationen.
 
Für den Rückweg wollte ich den schon genannten breiten Schotterweg nehmen, der durch den Wald führt und ebenfalls die Autobahn unterquert. Doch als ich das nächste Stück des Wegs sah, der laut ADFC-Regionalkarte "Berlin und Umgebung" insgesamt eine "schlechte Oberfläche" haben sollte, nahm ich davon Abstand. Mehrere Kilometer Kopfsteinpflaster sind nur für Fußgänger oder Mountainbiker geeignet. Daher fuhr ich wieder 15 km auf den schon bekannten Straßen zurück.
 
DLFF-0717 Niederoderbruch (18.8.2023) nach oben
 
Niederoderbruch © BfN Im Südosten von Joachimsthal liegt das ≈9 km² große Naturschutzgebiet Niederoderbruch DLFF-0717. In dessen Nähe gelangt man recht bequem mit dem Zug. Ich startete am Bahnhof Niederfinow und wanderte den Rest. Kurz vor der Klappbrücke in Niederfinow zweigt rechts die Straße "Atomill" ab, über die man mehr oder weniger parallel zum Finowkanal bis zur alten Schleuse Liepe gelangt. Diese 3 km lange Strecke wird bis dahin von einer Asphaltstraße zuerst zu einem Plattenweg und nach den letzten Häusern zu einem Feldweg. Kurz vor der Schleuse gibt es dann wieder einen gut befahrbaren Weg.
 
Gesperrte Brücke über den Finowkanal nahe Liepe Holzbrücke nahe Schleuse Liepe Mein erstes Ziel war die 1,5 km hinter der Schleuse liegenden große Brücke. Über diese gelangt man über den Finowkanal und nach Liepe. Doch die Brücke ist derzeit wegen Bauarbeiten weiträumig gesperrt. Im Hinblick auf die Menge offensichtlich ausstehender "Restarbeiten" bezweifle ich, dass die Brücke noch in diesem Jahr wieder befahrbar sein wird. Die zwischendurch auf dem Weg zur Brücke nach Süden abzweigenden Fahrwege führen alle auf Weiden, die in der prallen Sonne lagen. Somit blieb mir nichts anderes übrig, als zur Schleuse zurückzuwandern.
 
Ein wesentlich schönerer Platz befindet sich in der Nähe der Schleuse direkt am Finowkanal. Dort gibt es neben einer kleinen Holzbrücke auch eine kleine Sitzbank, die ich aber diesmal nicht in Beschlag nahm. Wer den Finowkanal an dieser Stelle überqueren möchte, kann diese Brücke nutzen, muss aber das Fahrrad an einer der Schleusenkammern über eine 2. Brücke tragen. Dann gelangt man über eine Straße direkt zu den beiden Schiffshebewerken.
 
Panorama - Niederoderbruch
 
Station in DLFF-0717 Direkt neben der Holzbrücke ließ ich mich hier auf einer von Schilf und Sträuchern befreiten Fläche nieder. Den Mast und einen der Antennendrähte befestigte ich am Brückengeländer. Den andere Antennenzweig befestigte ich wie gewohnt mit etwas Schnur und einem Hering am Boden.
In der ersten ¾ Stunde kam kein QSO zustande. Die nächsten 1¾ Stunden waren aber erfolgreicher. Doch nachdem abermals ¼ Stunde niemand auf meine CQ-Rufe antwortete, baute ich die Station ab. Am Ende konnte ich in 2¾ Stunden auf 20, 30 und 40 m insgesamt 25 Europastationen erreichen.
 
Für den Rückweg bis zum Bahnhof Niederfinow nutzte ich wieder den 3 km langen Weg entlang des Finowkanals.
 
DLFF-0605 Plagefenn (19.8.2023) nach oben
 
Plagefenn © BfN Südöstlich von Joachimsthal liegt das ≈11 km² große Naturschutzgebiet Plagefenn DLFF-0605. Darin liegt um den Großen und Kleinen Plagesee ein 290 Hektar großes Totalreservat.
 
Beim morgendlichen Überprüfen der Stationsausrüstung stellte ich fest, dass die Antenne fehlte. Daher fuhr ich noch einmal zum Bahnhof Niederfinow und suchte den Weg bis zur Schleuse Liepe ab - diesmal jedoch mit dem Fahrrad. Für den Fall, dass ich die Antenne nicht mehr wiederfinden würde, wollte ich mir in einem Elektroladen in Eberswalde als Material für eine neue Antenne Twisted-Pair-Kabel (Ethernet/LAN) kaufen. Ein passendes Geschäft in der Rathauspassage hatte ich mir schon herausgesucht. Doch als ich von der Schleuse Liepe kommend wieder am Bahnhof Niederfinow eintraf, entdeckte ich den Beutel samt Antenne hinter dem Wartehäuschen, hinter dem ich am Vortag Schatten gesucht hatte.
 
Wieder im Besitz einer vollständigen Funkstation, begann ich mit 3 Stunden Verzögerung die geplante Tour am Bahnhof Golzow. Von dort steuerte ich über die Orte Golzow und Chorin das Naturschutzgebiet an. Die Oberflächen der Wege nach einem kurzen Stück auf der Landstraße L220 sind, wie auch auf der ADFC-Regionalkarte "Berlin und Umgebung" angegeben, eher schlecht für Fahrräder geeignet. Doch in den meisten Fällen kann man auf einen festen Sandstreifen ausweichen.
 
Findling Station in DLFF-0605 Über Waldwege erreichte ich einen bewaldeten Hügel. Etwas abseits der Hauptwege gibt es in 2 km Entfernung vom Kloster Chorin einen Findling. Der "Klosterstein" ist laut Schild daneben mit 11 m Umfang, 15 m³ Volumen und 42 Tonnen Gewicht der 15. größte Stein in Brandenburg. Direkt daneben steht hier eine kleine, leicht wackelige Holzbank. Auf dieser baute ich die Station auf. Der Mast ließ sich an der Absperrung am Findling befestigen. Auf 20 m fand ich keine freie Frequenz, auf 40 m hingegen schon. In 1½ Stunden konnte ich auf 40 und 30 m insgesamt 24 Europastationen erreichen - dabei nur 1 QSO auf 30 m.
 
Für den 9,1 km langen Rückweg zum Bahnhof Golzow nutzte ich dieselben Wege wie bei der Hinfahrt. Eine Besichtigung der Gegend fiel aus Zeitgründen am heutigen Tag ebenso aus wie der Besuch eines Sees.
 
Vorbereitung, Station, QSL-Karten nach oben
 
Vorbereitung ist selbst für eine kleine Expedition wichtig. Zuerst wählte ich anhand der Map auf der WWFF-Webseite von der Entfernung her erreichbare DLFF-Gebiete aus. Anschließend holte ich mir auf der Webseite der Schutzgebiete in Deutschland Informationen zu den Grenzen des jeweiligen Gebiets. Genaueres zur Topografie bietet die Webseite Openstreetmap.org. Deren Kartenmaterial steht auch als App "OsmAnd" zur Verfügung. Auf der App wählte ich pro Gebiet immer 2 oder 3 mögliche Punkte für den Aufbau der Station aus.
 
ADFC-Regionalkarte Uckermark ADFC-Regionalkarte Berlin und Umgebung Für ganz Deutschland gibt es ADFC-Regionalkarten. Sie bieten neben Tourenvorschlägen auch Angaben zur Beschaffenheit der Wege und Straßen. Die Karte "Uckermark" hatte ich bei der letzten Expedition nicht mitgenommen. Diesmal befand sie sich im Reisegepäck. Da einige der vorgesehenen Touren über den Kartenrand hinausgehen sollten, hatte ich mir noch die passende Anschlusskarte "Berlin und Umgebung" gekauft.
 
Auch während dieser DLFF-Expedition nutzte ich einen Elecraft KX3 mit 5 W Sendeleistung in CW. Als Antenne diente abermals eine als Inverted-V gespannte, 19 m lange Doublet-Antenne, die ich an einem 6 m hohen Teleskopmast befestigte. Der zum Einsatz kommende LiFePo4-Akku mit 3 Ah reichte selbst für die Tage aus, an denen ich 2 Gebiete aktivierte. Trotzdem befand sich als Reserve immer ein weiterer LiFePo4-Akku mit 4,5 Ah mit im Gepäck.
 
WWFF-Logo Prinzipiell sind für die Beantragung von DLFF- und WWFF-Diplomen keine QSL-Karten erforderlich. Jeder Funkamateur lädt statt dessen die QSO-Daten in eine Datenbank. Jedoch weiß ich in der Regel nicht, ob meine Gesprächspartner ebenfalls diesen Service nutzen. Vielleicht haben sie mit dem DLFF- oder WWFF-Programm gar nichts am Hut und das QSO aus einem völlig anderen Grund geführt?
 
QSL-Karte DK3RED Daher werde ich in den nächsten Tagen auch wieder QSL-Karten ausfüllen und über das DARC-Büro versenden. Ausnahme sind wiederum die QSO-Partner, von denen ich selbst für ältere QSOs bisher keine QSL-Karte erhalten habe. Bei diesen Funkamateuren nehme ich an, dass sie in keinem Funkverband organisiert sind und daher keine QSL-Karten übers QSL-Büro versenden oder empfangen können. Eventuell bestätigen sie auch generell keine QSOs mit einer QSL-Karte. In beiden Fällen spare ich mir das Ausfüllen und Versenden einer QSL-Karte.
 
Ich danke abschließend wieder all den Funkamateuren, die auf meine bestimmt recht leisen Signale geantwortet haben. Und die Funkamateure, deren Signale ich nicht aufnehmen konnte, vertröste ich auf das nächste Mal mit hoffentlich besseren Ausbreitungsbedingungen.
 
73/72 de Ingo, DK3RED - Nicht vergessen: Der Spaß ist die Energie!