Zurück auf Start Mit dem Fahrrad durch die Uckermark

15. - 23.7.2023
 
WWFF-Map um Templin © WWFF DLFF-Logo Im Norden des Bundeslandes Brandenburg gibt es in der Uckermark eine Vielzahl von für mich neuen DLFF-Gebieten. Daher bot es sich an, für gut eine Woche während einer kleinen DLFF-Expedition möglichst viele dieser Gebiete zu aktivieren. Als Startpunkt für die im Voraus geplanten Touren mit dem Fahrrad wählte ich Templin. Die Bahnhöfe, von denen es 2 in der Stadt gibt, sind von Berlin aus in nur knapp 1½ Stunden bequem mit der Bahn zu erreichen. Daher nutzte ich diese Form der Anreise. Als Quartier hatte ich mir ein paar Wochen vorher schon die Ferienwohnung "Jasmin" gesichert.
 
DLFF-0129 Naturpark Uckermärkische Seen (15.7.2023) nach oben
 
Naturpark Uckermärkische Seen © BfN Die Stadt Templin selbst und das Gebiet nordwestlich bis zur Grenze des Bundeslandes gehören zum 896 km² großen Naturpark Uckermärkische Seen. Das laut der Webseite des Naturparks lebhafte Relief dieses Gebiets entstand während der Weichseleiszeit vor über 15000 Jahren. Typisch für diese Region sind neben viele Rinnenseen und Mooren auch die meist runden, Sölle genannte Kleinseen. Außerdem sollen die Hälfte des Naturparks Wälder einnehmen. Gemäß dieser Beschreibung sollte es in den nächsten Tagen Hügel auf- und abwärts gehen, wobei viele Flüsse zu überqueren oder Seen zu umfahren sind.
 
Panorama - Netzowsee
 
Am Vormittag fuhr ich nach einem späten Frühstück im Marktcafé Kolberg noch mit dem gesamten Reisegepäck und der Stationsausrüstung darin zum Netzowsee. Dieser etwa 5 km lange und maximal etwa 300 m breite See liegt im Naturschutzgebiet Netzowsee-Metzelthiner Feldmark. Dieses Naturschutzgebiet zählt aber noch nicht als eigenes DLFF-Gebiet, jedoch für den Naturpark Uckermärkische Seen DLFF-0129.
 
Station in DLFF-0129 Ab der nach Lychen führenden Landstraße L23 erreichte ich über immer schmaler werdende Fahr- und Forstwege einen Punkt etwa 2 m oberhalb des Sees. Dort baute ich auf einer flachen Stelle des ansonsten steilen Hangs die Station auf. Doch selbst nach über 1 Stunde konnte ich auf verschiedenen Bändern kein QSO loggen. Daher zog ich zum Rand eines Maisfeldes genau hierhin um, denn es bot eine nicht so abgeschottete Position. Und hier kamen auch die ersten 10 QSOs ins Logbuch, vorwiegend auf 30 m. Nach insgesamt 3 Stunden (inklusive Auf- und Abbau sowie Umzug) baute ich bei 33 °C die Station wieder ab und fuhr auf demselben Weg zurück.
 
Am frühen Nachmittag konnte ich die Ferienwohnung beziehen. Danach erkundete ich die Stadt und kaufte Verpflegung für die nächsten Tage.
 
DLFF-0851 Jungfernheide (16.7.2023) nach oben
 
Jungfernheide © BfN Radweg "Spur der Steine" Die Fahrradtour begann ich auf dem als "Spur der Steine" bezeichneten Radweg. Das ist ein heutzutage asphaltierter Weg, größtenteils auf einem alten Bahndamm. Diese Strecke führte von Templin-Fährkrug bis Fürstenwerder. Die Gleise wurden nach 1945 abgebaut.
 
Das erste an diesem Tag angesteuerte Gebiet war das 17 km² große Naturschutzgebiet Jungfernheide DLFF-0851. Innerhalb des Naturschutzgebiets liegen eine aus 6 Seen bestehende Kette kleiner Rinnenseen, der Tiefe und der Flache Clöwen sowie im westlichen Teil den Poviestsee. Hinter dem zur Gemeinde Boizenburger Land gehörenden Ortsteil Warthe wollte ich mir am Poviestsee eine geeignete Stelle suchen. Doch der auf der Karte noch dünn eingezeichnete Weg zum Ufer entpuppte sich als zuwachsender freier Streifen - von Pfad keine Rede. Daher fuhr ich bis zu der Stelle weiter, an der der Fahrweg die Verbindung zwischen dem Povietsee und dem Flachen Clöwen kreuzt. Augenscheinlich floss aber darin mindestens seit Herbst kein Wasser mehr, denn es lag noch das alte Laub darin.
 
Station in DLFF-0851 Direkt dahinter gibt es eine freie Stelle, an dessen Rand auch ein Jagdhochsitz steht. Ich suchte mir hier am Rand des Weges im Schatten einiger alter Bäume einen Platz zum Aufbau der Station. In 3 Stunden konnte ich hauptsächlich auf 40 und 30 m, aber auch einige auf 20 m insgesamt 44 QSOs.
 
Dem Waldweg um den Povietsee folgend gelangte ich den Radweg "Spur der Steine" an einer Brücke kreuzend das benachbarte DLFF-Gebiet.
 
DLFF-0650 Brüsenwalde (16.7.2023) nach oben
 
Brüsenwalde © BfN Westlich des Naturschutzgebiets Jungfernheide liegt das 20 km² große Naturschutzgebiet Brüsenwalde DLFF-0650. Auch in diesem Naturschutzgebiet gibt es relativ viele große und kleine Seen. Nahezu geradlinig steuerte ich von der Unterführung aus auf Forstwegen einen von ihnen an, den Großen Babarowsee. Doch der Weg führt zu einem etwa 25 m hohen Uferhang. Der Platz hätte sich zum Aufbau der Station geeignet. Doch ich fuhr den Uferweg hinunter bis zu einer Brücke über das Lychener Gewässer.
 
Panorama - Großer Babarowsee
 
Lychener Gewässer am Babarowsee Station in DLFF-0650 Auf der alten Holzbrücke ließ ich mich hier nieder und baute die Station auf. Den Teleskopmast befestigte ich am Geländer. Bequem in der Sonne sitzend konnte ich in 3 Stunden auf 40 und 20 m insgesamt 30 QSOs zu europäischen Stationen erreichen.
 
Für den Rückweg nutzte ich den weiterführenden Uferweg, der schließlich auf die kleine Straße zwischen Mahlendorf und Warthe trifft. Ab Warthe nutzte ich den schon genannten, bequemen Radweg bis Templin.
 
DLFF-0922 Buchheide (17.7.2023) nach oben
 
Buchheide © BfN An diesem Tag ging es mit dem Fahrrad in den sonnigen Süden von Templin. Das 6 km² große Gebiet der Buchheide DLFF-0922 wird von der Landstraße L216 Richtung Vietmannsdorf durchschnitten. Von dieser Straße aus führen mehrere gut befahrbare Waldwege tiefer in dieses Areal. Ich wählte den Weg, der zu den Rohrbruchwiesen führt. Auf den Karten ist sumpfiges Gebiet verzeichnet, das auch zum Namen passen würde. Doch die gesamte Wiese wurde vor kurzem gemäht, wird also landwirtschaftlich genutzt. Das wäre bei einem Bruch, so wie ich ihn kenne, aufgrund des mit schwerem Gerät nicht befahrbaren Untergrunds unmöglich gewesen.
 
Panorama - Rohrbruchwiesen
 
Station in DLFF-0922 Am Rande der Wiese baute ich nahe der Zufahrt hier die Station auf. Als Halterung für den Teleskopmast nutzte ich den Lenker des auf den Boden liegenden Fahrrads. In den von mir vorgesehenen 2½ Stunden konnte ich auf 40, 30 und 20 m insgesamt 23 Stationen loggen, wobei der Großteil auf 40 m entfiel und auf 20 m auch die US-Ostküste erreicht wurde. Die Funkdauer war begrenzt, denn ich wollte noch weiter. Also fuhr ich zurück zur Landstraße und steuerte Vietmannsdorf an. Kurz vor der Ortseinfahrt zweigt in Richtung Osten eine kleine Straße nach Dargersdorf ab.
 
DLFF-0517 Bollwinwiesen/Großer Gollinsee (17.7.2023) nach oben
 
Bollwinwiesen/Großer Gollinsee © BfN Zweites Ziel an diesem Tag war das 9 km² große Gebiet Bollwinwiesen/Großer Gollinsee DLFF-0517. Das erste ausgesuchte Ziel in der Nähe des Orts Dargersdorf entpuppte sich als Roggenacker. Zwar stehen ein paar Bäumchen am Feldrand, doch diese boten keinen Schutz vor der Sonne. Eines brachte dieser kleine Abstecker jedoch. An dieser Zufahrt ist zumindest schon der Abfluss der angestauten Bollwinwiesen zu sehen. Also fuhr ich wieder zurück zum Dorf.
 
Bollwinfließ Links der Dorfkirche beginnt eine alte, teilweise sehr holprige Fahrstraße. Sie führt am nördlichen Rand des Naturschutzgebiets entlang. Ihr folgend erreicht man einen Weg, der anfangs flach und später recht steil hinab führt und über den man zum namensgebenden Bollwinfließ gelangt. Wer will, kann über die dort vorhandene Brücke bis nach Gollin fahren/wandern.
 
Station in DLFF-0517 Ich nistete mich am oberen Teil des Hangs hier ein und baute nahe des Wegs die Station auf. Diesmal diente eine kleine Birke als Halterung für den Teleskopmast. Wiederum in 2½ Stunden kamen auf 40 und 20 m insgesamt 20 Stationen ins Log.
 
Für den Rückweg nutzte ich bis Dargendorf den schon bekannten Fahrweg. Zu spät stellte ich fest, dass in diesem Ort alle Straßen den gleichen Namen (Dargersdorf) tragen, obwohl es mehr als eine Straße gibt. Als ich meinen Fehler erkannte, musste ich ein gutes Stück bis zum Gebäude der Feuerwehr zurückfahren, um dann die Straße Richtung Templin nehmen zu können. Bessere Orientierungspunkte als die Straßennamen sind die Kirche und die Feuerwehr.
 
Doch am Ortsausgang gab es die nächste Überraschung. Auf den Karten ist eine Straße eingezeichnet, die sich durch Felder und Wälder schlängelt. Wer hierbei, so wie ich, an eine halbwegs gut mit dem Fahrrad befahrbare Straße denkt, liegt völlig falsch. Es ist eine 4 km lange Kopfsteinplasterstrecke der übelsten Sorte. Der am Rand vorhandene Sand bieten einem Fahrrad kaum Halt, sodass zumindest ich an der Grenze zwischen Steinen und Sand ordentlich durchgeschüttelt wurde. Dieser Straßenbelag endet erst kurz vor Templin. Wer es kann, sollte diese Strecke möglichst umfahren - das Rückrat und das Fahrrad werden es danken. Da diese relativ lange Strecke bisher scheinbar keinen Namen hat, schlage ich "Weg der Qualen für Mensch und Fahrzeug" vor.
 
Erkenntnis nach der Tour am 21. 7.: Als Alternative Richtung Norden und somit nach Templin bietet sich die "Alte Angermünder Landstraße" ab Ahlimbsmühle am Südende des Lübbesees an. Weitere Informationen zu dieser, den Rücken schonenden Umgehung bietet die Tourbeschreibung zu diesem Tag, siehe weiter unten.
 
DLFF-0516 NSG Kleine Schorfheide (18.7.2023) nach oben
 
Kleine Schorfheide © BfN Westlich von Templin liegt das fast 74 km² große Naturschutzgebiet Kleine Schorfheide DLFF-0516. Über Röddelin erreicht man kurz hinter Hohenfelde den Rand des Naturschutzgebiets. Zuerst steuerte ich über einen breiten Fahrweg die Kannenburger Schleuse an. Die war jedoch nicht zugänglich, da man gerade mit schwerem Gerät die Fußgängerbrücke neu errichtet. Also fuhr ich über eine anfangs am Rand, später auch in der Mitte relativ gut befahrbare Kopfsteinplasterstraße und später einen breiten Fahrweg weiter bis zur Schleuse Schorfheide.
 
Panorama - Kleine Schorfheide
 
Die bisher durchquerten Wälder haben wenig mit Heide zu tun, abgesehen davon, dass sie durch die sommerliche Hitze staubtrocken waren. Daher steuerte ich die sogenannte Kernzone der Heidelandschaft an. Dass dieses Gebiet über viele Jahre hinweg Truppenübungsplatz war, sieht man ihm heute noch an. Die wahrscheinlich weniger stark genutzten Areale renaturieren sich gut selbst, wie das Foto oben zeigt. Bei dem als Dünen auf den Karten vermerkten und im Foto unten zu sehenden Gebiet wird es wohl noch Jahrzehnte dauern, bis außer den störrischen kurzen Grasbüscheln vielleicht auch Heidekraut wächst.
 
Panorama - Kleine Schorfheide
 
Station in DLFF-0516 Etwas abseits der "Wüste" baute ich hier am Rand eines breiten Sandwegs die Station auf. Das Fahrrad diente wieder zur Befestigung des Mastes. In 2½ Stunden konnte ich 23 europäische Stationen erreichen, hauptsächlich auf 20 m, aber einige auch auf 40 und 15 m.
 
Für den Rückweg nutzte ich ab der Grenze des Naturschutzgebiets den Papenwieser Weg, der bis Röddelin führt. Kleiner Tipp: Kurz bevor man den Wald verlässt, gibt es rechter Hand die Möglichkeit, zu einem zuerst am Großen und später am Kleinen Mahlgastsee entlang führenden Fußweg hinunterzusteigen - nichts für Fahrräder. Ab Röddelin nutzte ich wieder die schon bekannte Straße mit separatem Fahrradweg.
 
DLFF-0711 Dolgensee-Ragollinsee (19.7.2023) nach oben
 
Dolgensee-Ragollinsee © BfN Für den heutigen Tag war Regen angekündigt, der gegen Mittag für etwa 2 Stunden fallen sollte. Daher suchte ich mir schon im Voraus ein trockene Stelle aus, in der ich geschützt die Funkstation aufbauen konnte. Meine Wahl fiel auf das 4 km² große Gebiet Dolgensee-Ragollinsee DLFF-0711. Von Templin aus erreicht man es über die Bundesstraße B109, die bis Fährkrug einen separaten, teilweise im Wald führenden Radweg besitzt. Direkt danach geht es auf der wenig befahrenen Landstraße L217, bevor ich nach rechts in den Wald abbog.
 
Station in DLFF-0711 Zuerst sah ich mir die Klosterwalder Mühle an - zumindest wollte ich das. Das Areal ist heute jedoch in Privatbesitz und somit nicht zugänglich. Man kann nur einen kleinen Blick auf die hinter großen Bäumen liegenden alten Gebäude erhaschen. Also fuhr ich zurück zu Landstraße. Südlich der Mühle und des Flusslaufs vom Kleinen Dolgensee zum Gleuensee gibt es hier eine Schutzhütte. Als Stationstisch nutzte ich das Fahrrad. Den Teleskopmast befestigte ich an dem vor der Hütte stehenden Hinweispfahl. In 3¼ Stunden kamen 27 QSOs auf 20, 30 und 40 m zu europäischen Stationen zustande.
 
Kleiner Dolgensee Nach dem Abbau der Station sah ich mir noch etwas mehr die Umgebung an. Üblicherweise mache ich das vorher. Über den Richtung Klosterwalde ausgeschilderten Weg gelangt man an das Ufer des Kleinen Dolgensees. Das letzte Stück bis zum Ufer ist sehr steil - nichts für Fahrräder. Für den kurzen Abstecher ließ ich daher das Fahrrad im oberen Drittel stehen. Ob es die auf der Karte verzeichnete Brücke noch gibt, kann ich nicht sagen, denn große umgestürzte Bäume versperrten mir den Weg. Weiter durch den Wald erreichte ich wieder die B109, die hier jedoch keinen Fahrradweg mehr hat. Den gibt es erst wieder am Fährkrug.
 
DLFF-0720 Arnimswalde (20.7.2023) nach oben
 
Arnimswalde © BfN Ein gutes Stück östlich von Templin liegt das 14 km² große Gebiet Arnimswalde DLFF-0720. Die mit dem Fahrrad zu bewältigende Strecke wäre wesentlich kürzer gewesen, wenn es die RB63 noch in voller Länge gäbe. Doch leider war der sogenannte Probebetrieb bei der Schorfheidebahn (eigentlich die Wiederaufnahme des alten Betriebs) zwischen Jochimsthal und Templin wohl nicht rentabel. Sie wurde zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 auf die Strecke von Eberswalde nach Joachimsthal begrenzt. Ab Juni wird die nun nicht mehr per Zug befahrene Strecke Teil des PlusBus-Rings Uckermark/Barnim werden. Doch wie man als Tourist ein Fahrrad in den Bus bekommen soll, hat man scheinbar nicht bedacht.
 
Daher startete ich die Tour auf der B109 (in diesem Teil mit Fahrradweg) und bog dann auf die Landstraße L23 nach Milmersdorf ab, die bis dorthin einen Fahrradweg hat. Ab dort nutzte ich die noch kleinere Straße K7349 nach Groß Kölpin. An einer der Gebäudegruppen auf dem Weg bis Luisenhof zweigt rechts eine zum Glück teilweise überwachsene Kopfsteinplasterstraße ab. Ihr folgend erreichte ich eine Stelle namens Wilhelmshof, von dessen Gebäude aber nur noch ein paar Reste sichtbar sind.
 
Station in DLFF-0720 Dort gibt es hier direkt am Weg einen Jagdhochsitz. Diesen nutzte ich als Sitzplatz und zur Befestigung des Teleskopmasts. Da auch ein Blechdach vorhanden war, störte auch ein kleiner Regenschauer nicht. In 2½ Stunden konnte ich hauptsächlich auf 30 m, aber auch auf 20 und 40 m insgesamt 26 europäische Stationen erreichen. Die Funkdauer war wieder begrenzt, denn ich wollte noch weiter. Also ging es auf Forstwegen Richtung Süden, bis ich wieder die Landstraße L23 erreichte. Ihr folgend erreichte ich das nächste DLFF-Gebiet.
 
DLFF-0710 Endmoränenlandschaft bei Ringenwalde (20.7.2023) nach oben
 
Endmoränenlandschaft bei Ringenwalde © BfN Beidseitig des Proweskesees und der Landstraße L23 erstreckt sich die 6 km² große Endmoränenlandschaft bei Ringenwalde DLFF-0710. Östlich von See und Straße suchte ich mir am Rand des Waldes eine geeignete Stelle für den Aufbau der Station.
 
Station in DLFF-0710 Die fand ich an dem hier stehenden, mobilen Jagdsitz. Die Deichsel nutzte ich zur Befestigung des Mastes und die Treppenstufe an der Eingangstür zum Abstellen des Equipments. Innerhalb von wiederum 2½ Stunden konnte ich auf 30 und 40 m insgesamt 27 europäische Stationen erreichen.
 
Findlinge am Wegesrand Auch hier war die Funkdauer begrenzt, denn der Rückweg war lang. Zuerst steuerte ich über die Landstraße L23 Götschendorf an. Zuerst viel mir die einfach gehaltene, aber für so einen kleinen Ort große Kirche auf. An der Einfahrt zum Gelände, auf dem mehrere Häuser stehen, wurde mir ein Angebot gemacht, zu dem ich nicht nein sagen konnte. Die Mönche des Klosters St. Georg kochen täglich (außer zu Weihnachten und an Silvester) Gulaschsuppe, die sie zünftig aus einer sogenannten Gulaschkanone servieren. Wer den kleinen Hunger zwischendurch ruhigstellen will, sollte dort einmal halten. Bis Milmersdorf war es danach nur noch ein Stück. Ab dort nutzte ich bis Templin die schon bekannte Strecke.
 
DLFF-0029 Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (21.7.2023) nach oben
 
Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin © BfN Südöstlich von Templin erstreckt sich das 1291 km² große Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin DLFF-0029. Laut der Webseite des zur UNESCO gehörenden Biosphärenreservates ist es eine Region, in der experimentell Methoden entwickelt werden, die einen Ausgleich zwischen den Bedürfnissen des Menschen und der Natur herstellen sollen. Das bedeutet, dass die Wirtschaft im Biosphärenreservat so weiterentwickelt werden soll, dass Ressourcen schonend und nachhaltig genutzt werden.
 
Panorama - Lübbesee und Strand
 
Südende des Lübbesees Diesmal wählte ich eine Strecke, die am westlichen Ufer des Lübesees entlang führt. Am Ahorn-Seehotel gibt es einen für hiesige Verhältnisse langen und breiten Sandstrand mit Strandbar. Dort beginnt auch die "Alte Angermünder Landstraße". Sie ist zumindest bis Ahlimbsmühle am Ende des Lübbesees durchgängig asphaltiert und wird nur von sehr wenigen Autos befahren. Es gibt zwar über weite Teile einen Fußweg direkt am Ufer entlang, doch der erschien mir schon für Wanderer schwer passierbar.
 
Station in DLFF-0029 Erst die zweite angefahrene Stelle war mit genehm, um dort die Station aufzubauen. An dem Waldstreifen auf dem Hochufer zwischen Lübbesee und einem Feld mit Buchweizen gibt es hier eine freie Stelle. Diese war trocken und somit frei von Mücken. Mit dem See im Rücken und dem Feld vor mir gelangen in knapp 3 Stunden jedoch nur 4 Verbindungen. Scheinbar ist ein Freitag, wenn sich jeder auf die eine oder andere Art auf das Wochenende vorbereitet, nicht dazu geeignet, Rekorde bei der QSO-Rate zu brechen. Diese Erfahrung habe ich schon bei anderen WWFF-Aktivitäten gemacht. Wie dem auch sei, zumindest konnte ich die Aussicht und die Ruhe genießen.
 
Für den Rückweg nutzte ich ab Ahlimbsmühle bis Templin die schon bekannte "Alte Angermünder Landstraße". Der morgens noch völlig leere Strand nahe des Ahorn-Seehotels hatte sich mittlerweile etwas gefüllt.
 
DLFF-0852 NSG Mellensee-Marienfließ (22.7.2023) nach oben
 
Mellensee-Marienfließ © BfN Den Abschluss dieser kleinen DLFF-Expedition bildete die Aktivierung des 7 km² großen Naturschutzgebiets Mellensee-Marienfließ DLFF-0852. Für die relativ lange Anfahrt von Templin aus nutzte ich den schon bekannten Radweg "Spur der Steine", der bis Hardenbeck komplett asphaltiert ist. Nach der Dorfdurchfahrt führt auf dem "Alten Bahndamm Hardenbeck" ein halbwegs gut mit dem Fahrrad befahrbarer Feldweg. Die Ausfahrt im Dorf heißt "Am Wasserturm". In Falkenhain bog ich nach links Richtung Wald ab, um mir eine geeignete Stelle für den Stationsaufbau zu suchen.
 
Panorama - Badestelle am Krewitzsee
 
Krewitzsee Station in DLFF-0029 Das am Krewitzsee im Strom liegende Wehr wäre möglich gewesen - es lag jedoch im Wald und somit im Schatten. Die Badestelle Krewitzsee sah viel einladender aus. Oberhalb der Liegewiese baute ich hier am Waldrand die Station auf. Badegäste waren wahrscheinlich deshalb keine anwesend, weil ein kräftiger (3-4 Bft, 12-28 km/h), böig auffrischender (6 Bft, 45 km/h) Wind vom See her wehte. Der Wind veranlasste mich, den Regenumhang als Windschutz zu nutzen. So ließ es sich an einen Baum gelehnt aushalten, zumal später auch die Sonne durch die Wolken brach. In 3¼ Stunden konnte ich auf 20, 30 und 40 m insgesamt 41 europäische Stationen erreichen.
 
Für den Rückweg nutzte ich zuerst wieder den "Alten Bahndamm Hardenbeck", den ich an einer Brücke nördlich von Falkenhain erreichte. Nach Hardenbeck führte die Strecke dann wieder auf dem Radweg "Spur der Steine" bis Templin.
 
Ohne Funk (23.7.2023) nach oben
 
Am frühen Vormittag verließ ich die Ferienwohnung. Aus den Erfahrungen vom Anreisetag schlau geworden, sah ich vor der Fahrt in ein weiteres DLFF-Gebiet mit vollem Reisegepäck ab.
 
Vorbereitung, Station und QSL-Karten nach oben
 
Auch für so eine kleine Funk-Expedition ist eine Vorbereitung angebracht. Das fing in meinem Fall schon mit der Auswahl der von der Entfernung her erreichbaren DLFF-Gebiete an. Eine gute Hilfe hierbei war die Map auf der WWFF-Webseite. Nachdem ich mich entschieden hatte, welche Gebiete ich ansteuern wollte, holte ich mir auf der Webseite der Schutzgebiete in Deutschland Informationen zu den Grenzen des jeweiligen Gebiets. Leider bietet diese Webseite zu wenige topografische Hinweise, um einen möglichen Standort zu wählen. Dafür nutze ich die hier schon mehrfach verlinkte Webseite von Openstreetmap.org. Die letzten Feinheiten lassen sich aber auch anhand dieser Karte nicht erkennen. Darum hatte ich mir stets 2 oder 3 mögliche Punkte auf der auch als App "OsmAnd" verfügbaren Karte markiert.
 
ADFC-Regionalkarte Uckermark Für eine Fahrradtour sind auch Kenntnisse über die Beschaffenheit der jeweiligen Wege wichtig. Deshalb hatte ich mir vorher die ADFC-Regionalkarte Uckermark (1:75000) gekauft. Leider hatte ich diese wasserfest ausgeführte Karte zu Hause vergessen. Mit ihr wären mir bestimmt einige holprige Wege erspart geblieben.
 
Während dieser DLFF-Expedition nutzte ich einen Elecraft KX3 mit 5 W Sendeleistung in CW. Als Antenne diente eine als Inverted-V gespannte, 19 m lange Doublet-Antenne, die ich an einem 6 m hohen Teleskopmast befestigte. Der zum Einsatz kommende LiFePo4-Akku mit 3 Ah reichte selbst für die Tage aus, an denen ich 2 Gebiete aktivierte. Trotzdem befand sich als Reserve immer ein weiterer LiFePo4-Akku mit 4,5 Ah mit im Gepäck.
Damit kein Teil (Stromversorgungskabel, Adapter, Morsetaste, Antennendrähte usw.) während einer Tour vergessen wird, baue ich die Station im Vorfeld immer einmal komplett auf und teste sie in einigen QSOs. Alle Teile, die dabei zum Einsatz kamen, landen in meinem Fall in einem kleinen Koffer und werden auch vor der Tour nicht mehr ausgepackt. Den genutzten Teleskopmast lege ich immer gleich daneben. Dadurch blieb mir erspart, dass während der Tour ein Teil fehlt, weil ich es nur einmal kurz für etwas anderes verwendet aber nicht wieder zurückgelegt habe.
Und nicht vergessen, ein Ladegerät für den Akku mitzunehmen. Das bleibt zwar während der Expedition in der Unterkunft, doch im Reisegepäck sollte es sich befinden. Ansonsten ist bei "Akku leer" die Expedition schon fast gelaufen, wenn man nicht irgendwo eines passendes Ladegerät nachkaufen kann. Seit einer negativen Erfahrung diesbezüglich, lege ich das Ladegerät bei der Vorbereitung immer auf den kleinen Koffer.
 
QSL-Karte DK3RED Beim WWFF-Programm ist es nicht erforderlich, als Bestätigung für ein QSO eine QSL-Karte zu versenden. Zur Beantragung von Diplomen reicht die große Datenbank, in der die Teilnehmer geführte Verbindungsdaten speichern. Doch da ich in der Regel nicht weiß, ob mein Gesprächspartner ebenfalls diesen Service nutzt oder vielleicht mit dem WWFF-Programm gar nichts am Hut hat und nur aus einem anderen Grund das QSO geführt hat, werde ich in den nächsten Tagen die QSL-Karten ausfüllen und über das QSL-Büro versenden. Ausnahme sind die QSO-Partner, von denen ich in den Vorjahren keine QSL-Karten erhalten habe, weil sie in keinem Funkverband organisiert sind oder schlichtweg keine QSOs auf diesem Weg bestätigen.
 
Ich kann jedem, der eine ähnliche Expedition plant, egal wie lange sie auch dauern soll, nur raten, nicht auf die Anzahl erreichter QSOs zu achten. Gerade, wenn die Ausbreitungsbedingungen nicht so wie erwartet ausfallen, die Bänder durch Conteste belegt sind oder man nicht während der gesamten vorgesehenen Dauer aktiv sein kann, wird man ansonsten schnell frustriert. Achten Sie schon bei der Anfahrt, der Aktivierung selbst und auch bei der Abfahrt auch auf die Natur ringsum, denn schließlich sind Sie in einem Naturpark, einem Naturschutz- oder einem FFH-Gebiet.
Kraniche Scharlach-Becherflechte So entdeckte ich kurz vor Warthe direkt auf einem Feld am Radweg "Spur der Steine" 6 Raben und nicht nur die oft anzutreffenden Krähen. Vom Fahrweg nördlich der Bollwinwiesen konnte ich mehrere Kraniche beobachten. Und wenn ich mich daran erinnere, wie in der Endmoränenlandschaft bei Ringenwalde ein Feldhase aus 3 m Entfernung beobachtete, was ich hinter dem mobilen Jagdsitz trieb und nach einiger Zeit nur langsam weghoppelte, muss ich noch heute grinsen. Doch auch auf die Flora sollte man achten. In der Kleinen Schorfheide entdeckte ich zum Beispiel ganze Teppiche der Scharlach-Becherflechte, die nur 2 cm groß ist. Da zumindest ich sie vorher noch nirgends gesehen hatte, musste ich mich erst im Nachhinein im Internet schlau machen.
 
Ich danke abschließend all den Funkamateuren, die auf meine bestimmt recht leisen Signale geantwortet haben. Und die Funkamateure, deren Signale ich nicht aufnehmen konnte, vertröste ich auf das nächste Mal mit hoffentlich besseren Ausbreitungsbedingungen.
 
73/72 de Ingo, DK3RED - Nicht vergessen: Der Spaß ist die Energie!